Grüne schlagen Einrichtung von Schulstraßen vor

Schulstrassen

Piktogramme auf der Fahrbahn als kurzfristige Maßnahme

Verden. Immer wieder kommt es vor Verdener Schulen insbesondere zu Hol- und Bring-Zeiten zu gefährlichen Situationen durch “Elterntaxis”. Insbesondere an der Grundschule am Sachsenhain ist dies seit Jahren Gegenstand von Diskussionen, unter anderem im Ortsrat. Die Grüne Stadtratsfraktion schlägt in einem Antrag nun vor, in Verden die Einrichtung von Schulstraßen zu erproben. Diese sollen die Verkehrssituation vor den Schulen dadurch beruhigen, dass Autos – zumindest zeitweise – aus dem Nahbereich der Schule ferngehalten werden.

“Es muss etwas passieren,” begründet Grünen-Fraktionsvorsitzender Rasmus Grobe den Antrag. Am Sachsenhain, aber auch an anderen Schulen, würde die vergleichsweise hohe Zahl von Schüler*innen, die in kurzer Zeit von gestressten Eltern mit dem Auto gebracht werden, in Kombination mit beengten Straßenverhältnissen immer wieder zu kritischen Situationen führen. Doch obwohl das Problem seit Jahren bekannt sei, habe sich kaum etwas geändert.“ Wir sollten daher in Verden den Mut haben, das Konzept der Schulstraßen auszuprobieren,” so Grobe. Die Schulstraßen sollten zunächst an zwei Schulen als Verkehrsversuch getestet werden. Hierfür schlagen die Grünen die Grundschule am Sachsenhain und das Gymnasium am Wall vor.

In Deutschland und Europa gäbe es mittlerweile positive Erfahrungen mit verschiedenen Varianten von Schulstraßen. Welches Modell für Verden geeignet ist, wäre zu prüfen, so die Grünen. “Wir schlagen hier insbesondere das “Wiener Modell” vor, das eine temporäre Sperrung zu Hol- und Bring-Zeiten vorsieht,” so Grobe. Dabei seien sicher einige Fragen zu klären, beispielsweise zum Anwohnerverkehr. Die Umsetzung sollte zudem mit erprobten Ansätzen zur Förderung von Fuß- und Radmobiilät beim Schulweg, wie dem “Mobilitätspass” und dem “Schulexpress” verbunden werden, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Die Grüne Fraktion hat ihrem Antrag einen gerade veröffentlichten Leitfaden zur Einrichtung von Schulstraßen beigefügt, der Hinweise zu rechtlichen und praktischen Aspekten von Schulstraßen enthält. Erstellt wurde er vom Bündnis “Kidical Mass”, das unter anderem von ADFC und dem Deutschen Kinderhilfswerk unterstützt wird. Die Kidical Mass sind Fahrraddemonstrationen von Kindern und Familien, die sich für Sicherheit auf Schulwegen und umweltfreundliche Mobilität einsetzen. Aufgrund der Initiative der Kidical Mass wurden insbesondere in Nordrhein-Westfalen bereits zahlreiche Schulstraßen eingerichtet.

Parallel zum Fahrradstraßen-Antrag hat die Grüne-Fraktion eine Anregung eingereicht, die ebenfalls für mehr Sicherheit sorgen soll: An Straßen vor Grundschulen und Kindertagesstätten sollten Bodenmarkierungen aufgebracht werden, um auf die bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung (Tempo 30) hinzuweisen. “Vor Grundschulen und Kindergärten lässt sich beobachten, dass sich Autofahrende nicht an die Geschwingigkeitsbegrenzung halten und häufig die Rechts-vor-Links-Regelung nicht beachten” erläutert Grünen-Ratsfrau Alina Ludas die Anregung. Um den Autofahrenden die Tempo 30-Zone zu vergegenwärtigen, könnte die Stadt im Geschäft der laufenden Verwaltung erstmalig die oben genannten Fahrbahnpiktogramme aufbringen und schon vorhandene erneuern.

Für Rückfragen: Rasmus Grobe

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