Verdener Gespräch: Mehr Grüne Politik im Verdener Rat

Am 1.November wird der neue Rat der Stadt Verden zusammentreten. Neue Leute und neue Ideen werden in den nächsten fünf Jahren die politische Arbeit mitgestalten. Die Wählerinnen und Wähler haben am 11. September eine sehr deutliche Entscheidung getroffen: für Lutz Brockmann als Bürgermeister und für eine klare rot-grüne Mehrheit. Damit sind verlässliche Entscheidungen im Rat möglich. Ich selbst bin seit 1996 Fraktionsvorsitzende der Grünen. In den letzten Jahren hatte ich manches Mal ein ungutes Gefühl, wenn Entscheidungen mit einer Stimme Mehrheit getroffen wurden, auch dann, wenn es um unsere eigenen politischen Ziele ging. Dass wir jetzt mit 5 Stimmen Mehrheit rot-grüne Politik machen können, dafür möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bei den Wählerinnen und Wählern bedanken. Natürlich freue ich mich ganz besonders, dass wir unsere Grünen Sitze im Rat von drei auf fünf erweitern werden. Wir werden in den nächsten Jahren versuchen, möglichst viele Projekte unseres Wahlprogramms umzusetzen. Dabei werden wir sicher auch von den drei neuen Ratsmitgliedern in unserer Fraktion profitieren. Im Mittelpunkt der politischen Arbeit wird unser Nachhaltigkeitskonzept stehen. Dieses erstreckt sich auf alle politischen Bereiche: ob es um den Atomausstieg für Verden innerhalb der nächsten zehn Jahre geht oder um ausreichend Krippenplätze in den Kindertagsstätten und gut ausgestattete Schulen. Nachhaltigkeit geht für uns in alle Bereiche des menschlichen Lebens. Deshalb beschränkt sie sich nicht ausschließlich auf den Energiebereich, so wichtig dieser auch ist.

Bei der Zukunft der Kinder in Verden ist es wichtig, an die Zukunft zu denken und für gute Betreuungsmöglichkeiten, für gute Schulen und für ein kindgerechtes Wohnumfeld zu sorgen. „ Kinder sind unsere Zukunft!“ Diese Aussage fordert zum Handeln auf und das wollen wir . Dabei muss es um Chancengleichheit für alle Kinder gehen, egal in welchem familiären Umfeld sie leben. Hierzu können soziale Projekte wie z. B. die Stadtwaldfarm oder der Spielbus Fridolin neben Kindertagesstätten und Schulen einen wichtigen Beitrag leisten.

Dasselbe gilt für das Jugendzentrum, den Bürgertreff, die Arbeit der Streetworker und weitere Projekte der Kinder- und Jugendsozialarbeit.

Bei den Schulen werden wir uns für eine Gesamtschule in Verden einsetzen und die Ganztagsschule als Regelschule anstreben. Eine gute Ausstattung der Schulgebäude wollen wir kontinuierlich fortführen.

Genauso wie Kinder haben ältere Menschen das Recht auf eine Stadt, die ihren Bedürfnissen gerecht wird. Barrierefreie Bürgersteige und eine barrierefreie Fußgängerzone sind dabei nur ein Baustein. Bei der Gestaltung des Allerparks und des Bürgerparks sind nachhaltige Planungen für alle Generationen unbedingt wichtig.

Die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am öffentlichen Leben ist ein weiteres wichtiges grünes Ziel. Bei Straßen, Bushaltestellen und den Planungen des neuen Bahnhofvorplatzes zum Beispiel müssen die Anregungen und Bedenken des Behindertenbeauftragten auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Alle Menschen in Verden sollten gern in ihrer Stadt leben. Dazu gehört auch ein lebendiges Kulturleben. Wir haben zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die sich in Gruppen und Vereinen dafür stark machen und die Stadt und ihre Kulturorte mit Leben erfüllen. Für den Erhalt und eine zeitgemäße Weiterentwicklung werden wir uns in den nächsten Jahren einsetzen.

Alle bisher beschriebenen Bereiche gehören zur Infrastruktur einer Stadt. Sie tragen dazu bei, den Wirtschaftsstandort Verden attraktiver zu machen. In Kombination mit einer kreativen ökologischen Wirtschaftsförderung kann es in Zukunft weitere Arbeitsplätze geben und damit auch mehr junge Leute, die hier leben wollen.

 Gesine Ahlers

Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen

im Verdener Stadtrat