Tag des Baumes – Baumschutzsatzung

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Baumschutz ist Klimaschutz. Einer der vielen Gründe, warum wir Verdener Grünen uns für eine Baumschutzsatzung stark gemacht haben und am 15.02.2022 einen Antrag auf Entwicklung einer ebensolchen gestellt haben.

Was ist das überhaupt, eine Baumschutzsatzung?

Eine Baumschutzsatzung ist eine Satzung einer Stadt oder Gemeinde, in welcher sie festsetzen kann, welche Bäume als besonderes schützenswert angesehen werden. Oft wird als Maß der Stammumfang genommen. Alle Bäume, die in dieses Raster fallen, dürfen dann weder beschädigt, beeinträchtigt oder gefällt werden. Das hört sich im ersten Moment recht radikal an, ist es aber nicht. Eine Baumschutzsatzung bedeutet nicht, dass Bäume, die einen gewissen Stammumfang erreicht haben, nie wieder gefällt werden dürfen. Es bedarf dann lediglich einer vorherigen Genehmigung. Man könnte das grob mit einer Baugenehmigung vergleichen. Schließlich braucht man für gewisse Vorhaben auch erst einmal die Erlaubnis, bevor man bauen darf. So verhält es sich dann auch bei Fällarbeiten. Durch das Erfordernis einer vorherigen Genehmigung soll verhindert werden, dass willkürlich Fällarbeiten durchgeführt werden, die irreversibel sind.

Durch eine solche Satzung ist auch die Unterhaltungspflege alter Bäume ein Thema. Vernünftige Pflege ist mit Kosten verbunden, was uns auch bewusst ist. Deshalb fordern wir zusätzlich, dass die Stadt Verden das Förderprogramm ortsprägender Bäume weiter finanziell aufstockt. So wollen wir verhindern, dass Eigentümer_innen finanziell alleine gelassen werden, wenn es um die Pflege und den Schutz von Bäumen und somit auch des Klimas geht.

Warum tragen Bäume zum Klimaschutz bei?

Bäume sind die zentralen Akteure, wenn es darum geht, das CO2 aus der Atmosphäre zu filtern. Denn sie binden dieses und machen, so banal es kling, Holz draus. Wie viel CO2 gebunden werden kann, ist immer abhängig von der Holzmasse und der Holzdichte. (1)

Das bedeutet folglich, dass große alte Bäume mehr Kohlenstoffdioxid speichern und vor allem schon gespeichert haben, als es Jungbäume tun. Denn bis Jungbäume einen nennenswerten Beitrag zur CO2-Kompensation leisten dauert es Jahre bis Jahrzehnte. Bäume sind aber nicht nur auf „großer“ Ebene sehr wichtige Klimaschutzakteure. Ein ausgewachsener Baum beeinflusst auch seine unmittelbare Umgebung. Er bindet Staub, regeneriert die Luft und kühlt durch Luftbefeuchtung und Schattenwurf das unmittelbare Kleinklima ab. Gerade dies ist bei uns vor Ort besonders wichtig. Denn das „urban-heat“ Phänomen, sprich die Überhitzung der Städte im Sommer, wird aufgrund der stetigen Klimaerwärmung auch Verden treffen.

Welche weiteren positiven Aspekte bringt ein aktiver Baumschutz?

Neben dem Klimaschutzaspekt nützt ein aktiver Baumschutz auch noch auf vielen anderen Ebenen. So sind Bäume enorm wichtig für einen aktiven Artenschutz und den Erhalt der Biodiversität. Allein auf einer ausgewachsenen Eiche können eintausend verschiedene Arten vorkommen.

Bäume machen aber auch das Stadtbild aus. Denn jede und jeder von uns kennt es. Man ist in Verden unterwegs und an einer bestimmten Stelle steht diese eindrucksvolle Buche, die im Frühjahr so schon hellgrüne Blätter bekommt. Oder die Kastanie, zu der man im Herbst seit der eigenen Kindheit fährt, um Kastanien zu sammeln. Solche Bäume tragen auf vielfältigster Weise zu unserem körperlichen und seelischen Wohlbefindens bei und müssen auch deshalb geschützt werden. Damit diese Gefühle auch noch nachfolgende Generationen erleben können.

(1) https://www.wald.de/waldwissen/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum/

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