Nutzungsverhalten im Parkhaus Brückstraße ermitteln

Zur Versachlichung der Diskussion um den absehbaren Abriss des Parkhaus Brückstraße regt die Ratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen eine Analyse der derzeitigen Nutzung an. Dies könne beispielsweise durch direkte oder anonymisierte Befragung der Nutzenden erfolgen, heißt es in der Anregung an den Bürgermeister. Dabei könnten Dauer und Anlass der Nutzung und die Herkunft der Nutzenden ebenso erfragt werden, wie die Kenntnis von und Bereitschaft für die Nutzung von Alternativen und Hemmnissen für deren Nutzung.

„Uns greift es zu kurz, wenn lediglich laut Ersatz für das Parkhaus Brückstraße gefordert wird“, so Grünen Fraktionsvorsitzender Rasmus Grobe. „Wir müssen mehr über Mobilitätsbedürfnisse der Menschen erfahren.” Es mache einen Unterschied, ob wir über Mobilitätsbedürfnisse von Anwohnerinnen, von Beschäftigten von in der Innenstadt ansässigen Unternehmen oder von Kundinnen sprechen. Dies gelte sowohl für mögliche Ansprüche an Parkraum wie Möglichkeiten anderer Mobilität jenseits von Autos. Für eine sinnvolle Planung brauche es fundierte Grundlagen.

Die Grünen-Fraktion verweist darauf, dass sie seit Jahren argumentiert, Mobilität in einem größeren Zusammenhang zu denken und entsprechend vorzugehen: So habe sie bereits 2015 ein integriertes regionales Mobilitätskonzept beantragt, 2020 ein städtisches Mobilitätskonzept für Verden und 2022 ein Konzept für eine einheitliche Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt. „Es muss in dem Zusammenhang darum gehen, die Mobilitätswende aktiv zu gestalten. Statt nur nach Platz für Autos zu suchen, sollten wir die Mobilitätsbedürfnisse von Menschen befriedigen“, so Grünen-Ratsmitglied Dr. Werner Reichmann. Dafür sei das Anerkennen von aktuellen Erkenntnissen der Mobilitätsforschung wichtig, aber auch die konstruktive Mitwirkung aller Akteure notwendig.