Grüne-Fraktion zu Innenstadt-Verkehr

Umsetzung von Ratsbeschluss und Grünen-Antrag / “Handel profitiert”

Verden, 20.9.2022. In ihrer Fraktionssitzung am Montag hat sich die Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen neben der Vorbereitung von Fachausschüssen auch mit dem Innenstadt-Verkehr beschäftigt. Die Ablehnung der Umwidmung der Oberen Straße in eine Fahrradstraße durch die FDP-Fraktion stieß dabei bei den Grünen auf völliges Unverständnis. Die Grünen hatten 2019 in einem Antrag die Obere Straße als eine von mehreren Straßen benannt, die als Fahrradstraße umgewidmet werden sollte.

“Die Umwidmung der Oberen Straße in eine Fahrradstraße ist Teil des vom Rat beschlossenen Radverkehrsförderkonzepts – und eine für die Attraktivität der Innenstadt sehr sinnvolle Maßnahme,” erläutert Grünen-Fraktionsvorsitzender Rasmus Grobe. “Für Sicherheit und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt ist es wichtig, Zonen zu schaffen, in denen es ruhiger zugeht und der Durchgangs- und Parksuchverkehr draußen bleibt“, so Grobe. Wer auf das Auto angewiesen sei und ein bestimmtes Geschäft besuchen wolle – also ein “Anliegen” habe, könne das mit der neuen Regelung weiterhin. Fahrradstraßen seien für Verden eine Neuerung, an die sich alle gewöhnen würden. Die Erfahrung aus Kommunen überall in Europa zeige: “Das macht eine Stadt attraktiver und lebenswerter und lädt ein zum Umsteigen aufs Fahrrad,” so Grobe.

Grünen-Ratsherr Dr. Werner Reichmann attestierte der FDP einen ideologischen Blick auf Mobilität und Stadtentwicklung aus dem letzten Jahrtausend. “Mobilität und die Frage, wie man sich fortbewegt, hat sich in den letzten 50 Jahren sehr stark gewandelt,” so Reichmann. Wer an einem Samstagvormittag durch die Verdener Innenstadt schlendert, könne diesen Wandel auch in unserer Stadt sehen. “Erreichbarkeit ist für viele Menschen keine ausschließliche Frage des Autos mehr, “ so Reichmann.

Es sei allerhöchste Zeit, diesem Wandel auch in der Stadtplanung und beim Umbau der Stadt Rechnung zu tragen. “Es ist daher dringend erforderlich, die Vorherrschaft einer einzelnen Mobilitätsform zu durchbrechen und vielfältige Mobilitätsformen zu berücksichtigen und mitzudenken“, fordert Reichmann. Damit bekämen Städte ein menschenfreundliches Gesicht und wandeln sich von einem Anhängsel automobiler Infrastruktur zu dem, was sie sein sollten: “Ein lebendiger Raum, in dem alle Platz haben,” so Reichmann. “In unzähligen Studien ist die Mär vom negativen Einfluss neuer Fahrradinfrastruktur auf den stationären Handel widerlegt und gezeigt worden, dass er sogar davon profitiert”, so Reichmann [1].

“Wir Grünen wollen verkehrspolitisch nicht zurück ins letzte Jahrtausend, sondern lebenswerte, widerstandsfähige und klimafreundliche Innenstädte, die sich an allen Menschen orientieren,” so Grünen-Fraktionsvorsitzender Rasmus Grobe.

Für Rückfragen:
Werner Reichmann, Tel. 0176-20498693

[1] Beispielhaft eine aktuelle Studie: Jamey M. B. Volker & Susan Handy (2021): Economic impacts on local businesses of investments in bicycle and pedestrian infrastructure: a review of the evidence, Transport Reviews, https://doi.org/10.1080/01441647.2021.1912849

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